Hi! Ich bin Franzi, 17 Jahre alt und verbringe gerade mein Auslandsjahr in Australien in Hallett Cove, einer kleinen Küstenstadt eine halbe Stunde südlich von Adelaide.
Seit Ende Januar lebe ich hier bei einer superlieben Gastfamilie und besuche für zwei Terms die Hallett Cove School. Und ich kann wirklich sagen: Dieses Jahr ist eine der schönsten und aufregendsten Erfahrungen meines Lebens.
Meine Gastfamilie ist ein Traum, wir verstehen uns unfassbar gut. Ich hätte niemals erwartet, dass man so eine connection mit einer am Anfang fremden Familie aufbauen kann. Ich lebe zusammen mit meiner Gastmutter, meinem Gastvater, meiner älteren Gastschwester, meinem älteren Gastbruder – und zwei supersüßen Hunden. Wir verstehen uns alle richtig gut, und ich habe mich von Anfang an willkommen und wie ein echtes Familienmitglied gefühlt. Besonders abends, wenn wir gemeinsam essen oder einfach zusammensitzen und reden, merke ich, wie eng wir als Familie zusammengewachsen sind.
Die Schule hier in Australien ist ganz anders als in Deutschland – aber im allerbesten Sinn. Ich besuche die Hallett Cove School, die ich von ganzem Herzen weiterempfehlen kann. Ich liebe es, dass wir fast jede Woche eine Excursion haben. Dadurch ist der Schulalltag extrem abwechslungsreich. Meine Highlight Excursions waren die drei Aquatics Days die wir im Sommer gemacht haben. An diesen Tagen haben wir verschiedene Wassersportarten ausprobiert. Wir waren Surfen, Boogieboarden, Schnorcheln und Kajaken. Außerdem hatten wir in beiden Terms ein Camp – im ersten Term waren wir in Naracoorte, wo wir Höhlen besichtigt haben, in einem Museum waren, zu einem See gefahren sind und einen Städtetag in Mount Gambier verbracht haben. Im zweiten Term steht ein Campingtrip an, auf den ich mich jetzt schon total freue.
Auch die Fächer sind hier komplett anders als zuhause – und das liebe ich. Mein absolutes Lieblingsfach ist Food and Hospitality. Jede Woche kochen oder backen wir ein neues Rezept, was nicht nur Spaß macht, sondern auch total praktisch ist. Ein weiteres Fach, das ich richtig cool finde, heißt Metal Solutions. Dort arbeiten wir an einem eigenen Projekt – aktuell bauen wir eine sogenannte G Claw. Dabei sägen, schweißen, schleifen und biegen wir Metall. Es macht so Spass, selbst die ganzen Maschinen zu benutzen und sein eigenes Werkzeug zu bauen. Was ich am australischen Schulleben besonders liebe, ist, dass man seine Fächer ganz frei wählen kann – es gibt keine strengen Vorgaben für uns Internationals. Dadurch fühlt sich das Schulleben praxisnäher an.
Die Schule beginnt hier um 8.40 Uhr mit unserer Homegroup. Hier werden wir über anstehende Aktivitäten und Unternehmungen mit der Schule informiert. Um 9 Uhr beginnt dann der Unterricht, um 10.40 haben wir unsere erste Pause. Diese dauert 20 Minuten und um 12.45 Uhr haben wir luch break für 40 Minuten. Unser Unterricht geht dann entweder bis 14.20 Uhr oder 15.10.
Neben der Schule erlebe ich auch in meiner Freizeit richtig viele tolle Sachen. Gerade im Sommer kann man in Adelaide echt viel unternehmen. Mein absolutes Highlight war unsere Delfin-Tour in Glenelg. Wir sind mit einem Katamaran rausgefahren, wurden erst an einem Seil durchs Wasser gezogen, dann lagen wir unter dem Katamaran auf einem Netz und haben die wilden Delfine direkt vor uns schwimmen sehen – ein unvergesslicher Moment!
Auch das Fringe Festival hier in Adelaide war ein echtes Erlebnis. Das Fringe ist ein Festival mit vielen Shows, Verkaufsständen von zum Beispiel Schmuck, Klamotten oder Accessoires, Musik und Essensmöglichkeiten. An warmen Sommerabenden sind wir oft hingegangen, haben Musik gehört, uns bei den Festival-Ständen etwas zu essen gekauft und an den See gesetzt und einfach den Abend genossen. Der Brighton Beach ist auch so ein Lieblingsort von mir geworden – im Sommer waren wir mehrmals die Woche da. Tagsüber haben wir in der Sonne gelegen und sind schwimmen gegangen. Das Meer ist hier echt wunderschön und das Wasser total klar. Im Sommer haben wir sogar einmal Delfine gesehen und abends haben wir uns den Sonnenuntergang angeschaut – die schönsten Sonnenuntergänge, die ich je gesehen habe.
Natürlich ist das Leben hier nicht in jeder Hinsicht einfach – gerade am Anfang war vieles neu und ungewohnt, man vermisst sein Zuhause und hat etwas Heimweh. Sobald man sich jedoch richtig eingelebt und seine Freunde gefunden hat, verfliegen diese Sorgen von ganz alleine. Außerdem hat mich am Anfang das Englisch ziemlich verunsichert, aber da kommt man nach ein paar Wochen auch rein. Inzwischen habe ich mich komplett eingelebt. Ich habe tolle Freundinnen gefunden, mein Englisch hat sich extrem verbessert und ich fühle mich richtig angekommen – in der Schule, in der Familie und auch in der neuen Kultur.
Was mich besonders beeindruckt hat, ist die entspannte und freundliche Art der Menschen hier. Aber auch das Wetter vor allem im Sommer sorgt für ein sehr entspanntes Lebensgefühl.
Jetzt, wo ich schon mitten im zweiten Term bin, merke ich, wie schnell die Zeit vergeht. Ich weiß, dass ich Australien unglaublich vermissen werde, wenn es zurück nach Hause geht. Aber ich nehme so viele Erinnerungen, Erfahrungen und Freundschaften mit. Australien ist für mich viel mehr als ein Auslandsjahr – es ist ein zweites Zuhause geworden.














